Wattwandern ist ein einmaliges Naturerlebnis

Geschuldet den Kräftespiel von Wasser und Wind, Sonne, Mond und Erde gibt das Meer an unsere Küste täglich für ein paar Stunden seinen Boden frei. Dort wo noch eben die Scholle dem Wattwurm auflauern konnte, fließt das Wasser nun ab, die Nichtschwimmer und-oder Teilzeitschwimmer kommen und  (ver-) suchen ihr Glück: Austernfischer, Rotschenkel, Säbelschnäbler und weitere Watvögel finden jetzt ihre Nahrung, insofern sie denn grade im Lande sind und nicht wie zu machen Jahreszeiten ihr Lebenin fernen Ländern  verbringen. Und von alters her sucht sich jetzt auch manch ein Angler hier einen Köderwurm.

Der Reiz dieses einzigartigen Naturraumes erschließt sich manch einem erst beim zweiten Hinsehen - der Reichtum und die Vielfalt, mit der sich das Lebens hier entfaltet, vergräbt sich gerne im Schlick. Überwältigend ist die Schönheit der Formen und Farben, die entstehen und vergehen im Spiel von Wind und Wasser mit Sonne und Wolken, der Fortdauer des stetigen Wandels -  so dass manch andere vom Reiz dieser Landschaft dauerhaft gefesselt werden.

Risiken: Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten, damit dieses Erlebnis nicht zu einem bösen Abenteuer wird, und die Flut einem nicht auf dem  falschen Fuß  und am falscher Ort erwischt. Gefahren lauern in der Unkenntnis der Gezeiten und der unterschiedlichen Bodenverhältnisse: Kann man hier noch wunderbar auf quasi festen Grund laufen, so kann dies einige Meter weiter schon ganz anders aussehen und man muss sich dann bemühen, nicht im Schlick stecken zu bleiben. Und auch das Wetter birgt Gefahren, Nebel kann die Orientierung verhindern, bei Gewitter ist der Wattwanderer gegebenenfalls die höchste Erhöhung im Watt, und somit besonders gefährdet.

Wattführer kennen diese Gefahren, wissen wie man sie vermeidet und  müssen dieses Wissen auch regelmäßig überprüfen lassen. Deshalb ist Ortsfremden unbedingt von ungeführten, ausgedehnten Wattwanderungen abzuraten. Grundsätzlich gilt aber, dass wenn die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, die notwendige Utensilien wie  Kompass und Mobiltelefon mitgeführt werden:

Wattwandern ist ein  einmaliges Naturerlebnis, manchmal auch abenteuerlich, aber an der Seite von staatlich geprüften Wattführen, nicht gefährlicher als das alltägliche Leben -sonst dürfte es wohl auch nicht erlaubt sein, und schon garnicht für Kinder ab acht Jahren.